Anna Seghers war eine deutsche Schriftstellerin, die 1900 als Netty Reiling in Mainz geboren wurde und 1983 in Ost-Berlin verstarb. Ihr bürgerlicher Name war eigentlich Anna Reiling, sie wählte den Namen Seghers in Anlehnung an den niederländischen Maler Pieter Seghers.
In den 1920er Jahren schloss sie ihr Studium der Kunstgeschichte und Sinologie ab und begann, nebenbei literarisch tätig zu werden. Seghers' literarische Karriere startete in den 1930er Jahren, als sie vor den Nazis ins Exil ging. Sie lebte zunächst in Frankreich und später in Mexiko, wo sie eng mit vielen anderen deutschen Exilschriftstellern zusammenarbeitete. Ihre bekanntesten Werke entstanden während dieser Zeit, darunter "Die Gefährten" (1932) und "Das siebte Kreuz" (1942).
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs kehrte Seghers nach Deutschland zurück und ließ sich in Ost-Berlin nieder. Dort war sie aktiv in der DDR-Literaturszene und wurde Mitglied des Schriftstellerverbands der DDR. Ihre Werke wurden in der DDR, aber auch international, vielfach ausgezeichnet. Seghers erhielt unter anderem den Nationalpreis der DDR und den Georg-Büchner-Preis.
Anna Seghers' Schreibstil zeichnet sich durch sozialkritische Themen und politische Bezüge aus. Sie beschäftigte sich oft mit Fragen der Macht, des Widerstands und der Unterdrückung. Ihre Werke wurden auch im Kontext des Sozialistischen Realismus betrachtet, auch wenn Seghers sich selbst nicht als Sozialistin sah, sondern als "sozialistische Demokratin".
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